GESCHICHTE UND GESCHICHTEN
AUS DEM 18. JAHRHUNDERT

Die Längenuhr

Die frühe Schifffahrt stand vor einem schwierigen Problem, nämlich dem der Positionsbestimmung. Natürlich navigierte man nach der Sonne, beziehungsweise nach den Sternen in der Nacht, aber das setzte voraus, dass man so genau wie möglich wusste, wie lange man schon unterwegs war.
Genau hierin lag aber die Schwierigkeit, denn es gab noch keine Uhren, die sowohl genau gingen, als auch handlich genug waren, um sie auf einem Schiff mitzuführen. Schon relativ kleine Abweichungen führten große Ungenauigkeiten mit sich, daher versuchte man am Anfang des 18. Jahrhunderts, eine Lösung zu finden.

Vor allem England, als Seefahrernation, war daran interessiert, das Problem zu lösen. Im Jahr 1714 setzte man für denjenigen einen Preis aus, der das Längenproblem aus der Welt schaffen konnte.
Längenproblem deshalb, weil man mit einer Uhr ja nur die Längengrade feststellen konnte. Andererseits - wenn man soweit war, konnte man auch an der Höhe der Gestirne den Breitengrad errechnen und damit eine vollkommen richtige Positionsbestimmung durchführen.

Der Engländer John Harrison präsentierte schon 1735 ein Modell, das wohl nur mehr ein Zehntel der früheren Abweichungen aufwies, aber dem "Board of Longitude" immer noch nicht genügte. Erst sein Modell 4.0, wie wir heute sagen würden, also sein vierter verbesserter Versuch, aus dem Jahr 1759 war gut genug um in der Praxis Erfolg zu haben.

Eigentlich war John Harrison Tischler. Seine Erfindungen machte er nebenbei, was ein weiterer Nachteil war. Denn die Kommission war nicht erpicht darauf, einem Laien den Preis zu überlassen. Nicht einmal sein viertes Modell, das in 81 Tagen Seereise nur 5 Sekunden abwich, erhielt die Zustimmung des "Board of Longitude". Erst als der König selbst das fünfte Modell testete und es befürwortete, bekam Harrison den Preis zugesprochen - drei Jahre vor seinem Tod 1776.

Copyright Bernhard Kauntz, Wolvertem 2014



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