GESCHICHTE UND GESCHICHTEN
AUS DEM 18. JAHRHUNDERT

Keine Gnade mit Mördern


Es ist halb sechs Uhr morgens am 3. Mai 1728. Im niederländischen Zwolle rennt eine Frau aus ihrem Haus, geradewegs zum Arbeitgeber ihres Mannes. Dieser folgt ihr nach Hause und findet den Mann der Frau und ihre zwei Kinder erstochen in ihren Betten.
Der Verdacht fällt früh auf die Frau selbst, Jacomina Jannes. Im Gefängnis gibt sie zu, ihren Mann und die Kinder umgebracht zu haben. Sie hatte den Mord an ihrem Mann schon ein halbes Jahr früher geplant, gesteht sie, weil er sie schlug und eine Hure nannte. Und weil ihr ältestes Kind so ein Schwätzer war, musste sie es wohl zuerst umbringen ...
Kein Wunder, dass sie zum Tod verurteilt wurde. Am 24. Mai desselben Jahres wird das Urteil am Großen Markt vollstreckt. Und es ist grausam. Man kann nur hoffen, dass die Frau bald das Bewusstsein verlor, damit sie nicht alles mitbekam.
Der Henker hackt ihr zuerst die rechte Hand ab (mit der sie die Tat ausgeführt hat). Dann wird sie angebunden. Mit einer Brechstange bricht er ihr nachher alle Knochen im Unterleib (das ist ihre Strafe). Sie wird, wie es im Urteil heißt, von unten hinauf gerädert, auch wenn es nichts mit einem Rad zu tun hat. Dann sticht ihr der Henker mit einem Messer dreimal in den Hals (weil sie drei Menschen erstochen hat) und hackt ihr dann endlich den Kopf ab.

Was wäre wohl heute mit ihr geschehen?

Copyright Bernhard Kauntz, Wolvertem 2011


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