Ursprung:
Roland ist ein altgermanischer Name, der sich aus zwei Teilen herleitet. Der erste Teil stammt von hruod oder hroth (beides bedeutet Ruhm) ab und der zweite Teil kommt entweder von nantha (=wagemutig, kühn) oder von lant (=Land, Heimat).

Nebenformen:
Eigentliche Nebenformen gibt es nicht, aber es gibt sprachspezifische Abweichungen. Das Englische kennt auch die Form Rowland. Rolando wird im Spanischen und Italienischen verwendet, Rolandas im Litauischen. Außerdem ist das südeuropäische Orlando von Roland abgeleitet.

Historische Roland:
Der wohl bekannteste Roland aus der (Kultur-)Geschichte stammt aus dem Rolandslied, das, um etwa 1100 entstanden, den ruhmvollen Tod des Helden in 4002 zehnsilbigen Versen besingt. Die ersten drei Fünftel des Liedes haben Roland selbst als Protagonisten, in den letzten zwei Fünfteln der 291 Strophen (nach Rolands Tod) ist Karl der Große die Hauptperson. Das Lied hat vermutlich einen wirklichen, historischen Hintergrund.

Der Bremer Roland
Karl der Große führte im Jahr 778 einen Kriegszug gegen die Mauren in Spanien. Auf dem Rückweg wurde die Nachhut überfallen, im Lied von islamischen Mauren, tatsächlich aber von christlichen Basken. Der Anführer der Nachhut dürfte Hruotland gewesen sein, der als Markgraf Roland von Ceromanien (etwa Burgund) geschichtlich bezeugt ist. Obwohl das Rolandslied seinen Ursprung in Frankreich hat, gibt es Übersetzungen und Bearbeitungen davon in Deutsch, Englisch, Niederländisch und Spanisch.

Die Rolandstatuen, die im Mittelalter in vielen Städten aufgestellt wurden, symbolisieren die Stadtrechte einer Stadt mit Marktrecht und eigener Gerichtbarkeit. Eine der frühesten Rolandstatuen gab es in Bremen. Die erste Version war allerdings aus Holz und brannte im Jahr 1366 ab. 1404 wurde ein steinerner Roland gegenüber dem Berner Dom, aus Trotz und zum Zeichen dass man die Oberhoheit der Kirche satt hatte.

Hier kommen noch zwei Roland, die auf eine oder andere Art Geschichte geschrieben haben:

Roland von Salsomaggiore wurde in Florenz geboren und gehörte der Familie der Medici an. Er starb 1386, nachdem er 26 Jahre lang als Einsiedler bei Salsomaggiore, in der Nähe von Parma, gelebt hatte. Kunstattribut ist seine Kleidung aus Tierfellen. Er ist der Patron gegen Kopfschmerzen.
Roland Garros (1888 - 1918) ist kein Tennisspieler, auch wenn die französische Tennisarena des French Open seinen Namen trägt. Garros war vielmehr Kampfflieger im ersten Weltkrieg, der als erster ein festes Maschinengewehr in sein Flugzeug einbaute (während andere Piloten noch mit Steinen warfen!). Er war also einer der ersten Flieger-Asse, aber das half ihm auch nichts, denn 1918 wurde er selbst abgeschossen.

Namenstage:
Als Namenstage werden unter anderem der 15. September (Todestag des Roland Salsomaggiore), 14. Juli (Todestag des Abtes Roland von Chézery) und der 9. November (aus dem Kirchenkalender) angegeben. Dazu gibt es aber noch mehrere lokale Variationen. In Schweden feiert man Roland zum Beispiel am 9. August.

Statistik:
Die Statistiken in den einzelnen Ländern sind sehr verschieden, daher ist es schwierig, ein allgemeines Bild zu geben. Roland ist kein sehr gewöhnlicher Vorname, er kommt kaum in den Toplisten vor.
In Österreich gibt es eine Namensstatistik seit 1984. Die ersten beiden Jahre lag Roland am 30. bzw. 29. Platz, dann aber begann der Abstieg. 1994 finden wir Roland am 56. Platz, das war das letzte Jahr in den Top 60.
In Deutschland gibt es nicht viele Roland. Der Name taucht nur einmal in den Top 30 auf, nämlich 1959, als er eben noch am 30. Platz lag. Im Jahr 2009 lag Roland nicht unter den gewöhnlichsten 500 Vornamen, während es Adnan, Alperen und Corvis zum Beispiel geschafft haben, dort aufzuscheinen.
In Frankreich hat Roland zwei Spitzen, nämlich 1930 und 1946/48, da jeweils mehr als 3500 Neugeborene diesen Namen bekamen. Allerdings wurden in den Nachkriegsjahren mehr Kinder geboren, weshald die prozentuelle Spitze auf das Jahr 1930 entfällt, als der Name einen 24. Platz erreichte. Aber zwischen 1925 und 1950 lag man fast jedes Jahr unter den Top 30. Seit 1969 werden weniger als 500 Kinder Roland getauft, Tendenz stark fallend. 2007 waren es ganze 18.
In Belgien gibt es die Statistik erst in unserem Jahrhundert. Hier wurden jährlich zwischen 2 und 4 Knaben auf Roland getauft, was einen Platz zwischen 1200 und 2100 ergibt.
In Schweden registriert man auch die Zweitnamen in den Statistiken. 2005 gab es 50.550 Roland, wovon jedoch nur 12.310 so gerufen werden. Zwischen 1930 und 1950 lag der Name jedoch öfter unter den Top 30. In der Region Stockholm gab es 7183 Roland im Jahr 2009, in der Gemeinde von Järfälla 266.
In Australien gibt es seit dem Jahr 1998 (bis 2008) 7 neue Roland.

Roland heute:
In einer (deutschen) online-Abstimmung über die Beliebtheit von Vornamen in den letzten 12 Monaten liegt Roland nicht unter den Top 1000. Robin - Romeo - Robert - Roman sind die stärksten vier Vertreter, die mit Ro- beginnen.
Wenn man in der Googlesuche (deutsche Seiten) "Roland" eingibt, dann erscheinen folgende fünf Namen als die aktuell am meisten gesuchten:
Roland Emmerich ist 1955 in Stuttgart geboren - Filmproduzent, Regisseur und Drehbuchautor, hatte alle drei Jobs bei zum Beispiel "Independece Day" oder "10.000 B.C."
Roland Kaiser heißt eigentlich Roland Keiler und ist 1952 geboren. Er hatte vor allem Anfang der Achtzigerjahre seine größten Erfolge als Schlagersänger, zum Beispiel mit "Santa Maria". Er ist aber noch bis heute aktiv.
Roland Barthes (1915 - 1980) war ein französischer Philosoph, Schriftsteller und Literaturkritiker.
Roland Berger gibt es gleich zwei in der Wikipedia. Einer ist 1937 in Berlin geboren, Unternehmer und Gründer der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants. Der zweite ist 1937 in Berlin geboren, lebt aber seit 1943 in Österreich, seit 1946 in Wien. Dort gehörte er den Wiener Sängerknaben an, bekam vielseitigen Musikunterricht und wurde 1955 Solohornist bei den Wiener Philharmonikern. Seit 1984 hielt er die Professur für Horn an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Roland Koch, 1958 in Frankfurt/Main geboren, ist CDU-Politiker und seit 1999 Ministerpräsident in Hessen.


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