DEMETER


Personalien:
Vater: Kronos
Mutter: Rhea
Geliebte: Zeus, Jason, Poseidon
Nachkommen:
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(von Zeus) Persephone (Kore)
(von Jason) Plutus
(von Poseidon) Areion, Despoina

"Tatsachen":
Demeter gehörte ursprünglich und "aus Geburtsrecht" zu den olympischen Göttern. Nachdem aber ihr "Arbeitsfeld" so sehr mit der Erde verbunden war, wurde sie mit der Zeit "degradiert". Göttin des Ackerbaues und des Getreides. Römischer Name: Ceres. Erschuf die Jahreszeiten durch ihren Gram über den Verlust Persephones (siehe Mythos). Lehrte die Menschen mit Triptolemos Hilfe pflügen, säen und ernten. Zu ihren Ehren wurden die eleusischen Mysterien abgehalten, aber ihr ältestes Heiligtum befand sich in Böotien, bei Pyrasos. Demeter bestrafte schlechte Menschen durch unstillbaren Hunger.



Flämische Schule, 17.Jhd: Allegorie der Erde
Mythos:
Als Demeter ihre Tochter vermißte, verließ sie den Olymp und begann ihre Suche. Neun Tage lang suchte sie, ohne zu essen oder zu trinken. Am zehnten Tag kam sie nach Eleusis, wo sie von König Keleos und seiner Gattin Metaneira freundlich aufgenommen wurde. Metaneira bat Demeter, ihrem Sohn Demophon, der im Sterben lag, zu helfen. Als Demeter ihn anhauchte, wurde der Junge zusehends gesünder. Demeter wollte ihn sogar unsterblich machen, dadurch, daß sie ihn in die Glut legte, um seine menschlichen Defekte wegzubrennen. Sie wurde jedoch von einer entsetzten Mutter in ihrem Vorhaben gehindert.
Das Dienstmädchen Jambe versuchte, Demeter mit frohen Rhythmen zu ermuntern, von der Art, die heute noch Jamben genannt werden. Das half freilich wenig und Demeter setzte ihre Wanderung fort.
Während sie auf ihrer Suche war, wurde sie von Poseidon auf Schritt und Tritt verfolgt. Um ihm zu entkommen, verwandelte sich Demeter in eine Stute und versteckte sich zwischen anderen Pferden. Poseidon sah jedoch, was geschehen war, verwandelte sich in einen Hengst und zeugte so das Fabelpferd Areion.
Als Demeter erfuhr, daß Hades ihre Tochter geraubt hatte, wurde sie so traurig, daß sie Bäume und Gräser nicht mehr wachsen ließ. Sie bewegte Zeus, Persephone die Rückkehr zu gewähren, wurde aber schließlich zu einem Kompromiß gezwungen, da ihre Tochter in der Unterwelt schon einen Granatapfel gegessen hatte. Seither muß Persephone einen Teil des Jahres in der Unterwelt verbringen, und in dieser Zeit ist Demeters Leid so groß, daß sie dem Wachstum Einhalt gebietet.
Demeter jedoch kehrte zu König Keleos zurück, nahm sich seines zweiten Sohnes, Triptolemos, an, und lehrte ihn die Kunst des Ackerbaues. Danach sandte sie ihn in die Welt hinaus, um sein Wissen mit der Menschheit zu teilen.
Den König unterrichtete sie ebenfalls, nämlich wie man ihre Mysterien feiern sollte, die danach jährlich in Eleusis abgehalten wurden.
Kommentar:
Es besteht kaum Zweifel daran, daß der Mythos den Lauf der Natur symbolisiert. Persephones Zeit in der Unterwelt kann mit der Zeit des Saatgetreides verglichen werden, das sich ebenfalls unter der Erde befinden muß, um zu gedeihen. Ähnliche Mythen sind auch bei den Sumerern und den Hittiten bekannt. Ein Vorgänger des eleusischen Kultes, war als die Thesmophorien bekannt. Diese waren anfangs nur für Frauen offen, und obwohl sie grundsätzlich agrarische Fruchtbarkeitsriten waren, wurde auch die Fruchtbarkeit des Leibes ein Teil der Feste. Ferkel waren ein wichtiger Bestandteil dieser Riten, was bis in neolithische Zeiten zurückverfolgt werden kann. Vielleicht sind die Fruchtbarkeitsgöttinen der Steinzeit Vorgängerinnen von Demeter.
Der Mythos wird heute mit vielen kleinen Variationen erzählt und sogar der Symbolismus wird unterschiedlich gedeutet. So bedeutet die Zeit, die Persephone in der Unterwelt verbringen muß, für einige die Kälte (und Unfruchtbarkeit) des Winters, für andere dagegen die Dürre und Trockenheit (und Unfruchtbarkeit) des Sommers. Vermutlich ganz danach, wo man eben selbst lebt....

Janssens: Venus, Bacchus und Ceres

© Bernhard Kauntz, Västerås 1998
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