DIE MUSEN


Vater: Zeus
Mutter: Mnemosyne

Tatsachen:
Die Musen waren Quellnymphen; laut einigen Quellen war ihr heiliger Berg der Helikon in Böotien, nach anderen waren sie die Nymphen der Quellen, die an den Hängen des Mt. Parnassos entspringen. Wieder andere behaupten, sie seien am Fuß des Olymp geboren worden.
Traditionsgemäß sind sie neun (siehe unten), aber es gibt Namensangaben für weitere drei, Aodete, Melete und Mneme - vermutlich in einem Versuch, ihre Anzahl der göttlichen Zahl zwölf anzupassen.
Anfangs war die ganze Gruppe der Musen Beschützer der schönen Künste, erst bei den Römern bekamen sie ihre Spezialgebiete zugewiesen. Klio wurde z.B. auf griechischen Vasen als Musikgöttin dargestellt.
Hier folgen ihre Namen und Aufgaben:

Erato: Die Muse der Hymne, des Liebesgesanges. Sie wird oft mit bekränztem Haar, auf einer Leier spielend, dargestellt.
Euterpe: Die Muse der Musik wird stehend, auf einer Flöte spielend, dargestellt.
Kalliope: Die Muse des heroischen Epos, sitzend, mit Griffel und Schreibtafel dargestellt. Von einigen Quellen als die Anführerin der Musen bezeichnet.
Klio: Die Muse der Geschichte wird oft mit einem Lorbeerkranz im Haar, einer halboffenen Schriftrolle in der Hand, sitzend dargestellt.
Melpomene: Die Muse der Tragödie. Sie wird ernst und würdevoll dargestellt, manchmal den Fuß auf einen Stein stützend. In der einen Hand hält sie oft eine Schauspielermaske, in der anderen ein Manuskript in der Form einer Schriftrolle.
Polyhymnia: Die Muse der Erzählkunst und des Gesanges, manchmal auch der Pantomime. Sie wird auch als die Erfinderin des Mythos bezeichnet und in einer grüblerischen Pose dargestellt.
Terpsichore: Die Muse des Tanzes wird oft tanzend, mit einem Kranz im Haar dargestellt.
Thalia: Die Muse der Komödie. Sie hält einen Schäferstab in der einen, eine Schauspielermaske in der anderen Hand.
Urania: Die Muse der Astronomie. Sie wird manchmal sitzend und mit einer Hand nach oben zeigend dargestellt.


Kommentar:
Es gibt einige Beschreibungen, die jeglichen Zusammenhang mit der damaligen Wirklichkeit vermissen lassen. Ich persönlich weigere mich zum Beispiel, zu akzeptieren, daß Urania neben einer Erdkugel und mit einem Kompaß in der Hand dargestellt wird - etwas, das vollen Ernstes in einer Quelle behauptet wird. Andererseits besteht ja eine gewisse Verwirrung, auch was die "Arbeitsaufgaben" der Musen betrifft - vielleicht muß man damit rechnen, daß im Laufe der Jahrhunderte ihre Rollen verändert und modernisiert worden sind.
© Bernhard Kauntz, Västerås 1998
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