Das Atomium in Brüssel



Das wäre ein nettes Bild vom Atomium. Aber ob Sie es glauben, oder nicht - es ist verboten, belgische Kunstwerke, Skulpturen, Gebäude, etc. auf das Internet zu setzen, die noch unter das Copyright fallen, also die weniger als 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers aufgenommen wurden. Copyright gut und schön - ein Verfasser oder Maler muss von seinen Werken leben - aber ein Architekt hat für sein Werk ja schon bezahlt bekommen - genau wie der Steinhauer, dessen Projekt öffentlich ausgestellt wird.
Sollte man das Copyright bekommen, muss man dafür bezahlen, samt bekommt Auflagen mit Linkzwang und Copyrightvermerk, etc. Ich mag keine Dummheiten, weder persönliche, noch staatliche. Daher tut es mir zwar leid, das schöne Bild nicht zeigen zu können, aber was soll ich denn tun? Ich hoffe, dass dieses blöde Gesetz den Urhebern auf den Kopf fällt.
Ich hatte natürlich schon Bilder vom Atomium gesehen, in Touristenbroschüren und ähnlichem Werbekram. Rein theoretisch wusste ich auch, dass es groß war - es ist 102 Meter hoch - aber wenn man dann wirklich davor steht, ist das ein ganz anderer, viel mehr imponierender Anblick.
Das Atomium wurde 1958 von einem belgischen Architekten entworfen. Der Grund dafür war die Expo 58, die erste Weltausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die gesamte Konstruktion wiegt 2400 Tonnen. Die neun Metallkugeln symbolisieren die Struktur eines Eisenatoms, 165 billionenfach vergrößert. Jede der neun Kugeln hat einen Durchmesser von 18 Metern und ist durch 23 Meter lange Röhren mit anderen verbunden. Im mittleren Rohr befindet sich ein Aufzug, der die Besucher in 25 Sekunden zur obersten Kugel bringt, wo es eine Rundumaussicht und ein Restaurant gibt.
Man hatte das Atom als Symbol gewählt, weil man damals in das Atomzeitalter eingetreten war und auf eine friedliche Nutzung der Kernenergie hoffte. Zwischen 2004 und 2006 wurde das Atomium vollkommen restauriert.
Aus klugen, geschäftlichen Gründen muss man die Eintrittskarten in einem Nebengebäude kaufen.

Denn wenn man die unterste Kugel betritt, erleidet man zunächst einen Schock. Die Warteschlangen stehen dreimal im Kreis, fast bis auf die Gasse hinaus. Es sieht jedoch schlimmer aus, als es wirklich ist - und nach einer knappen halben Stunde darf man schon in den Aufzug hinein. Oben kann man innerhalb der Kugel das Panorama genießen - sei es der Springbrunnen zu Füßen des Monuments oder die Skyline von Brüssel.

 
 

In der näheren Umgebung gibt es auch das Gelände von Mini-Europa und das Heysel-Stadion, das Millionen von Zuschauern durch das Spiel Juventus - Liverpool in Erinnerung bleiben wird, als der englische Hooliganism sein erstes Todesopfer forderte. Das Stadion heißt eigentlich König-Baudouin-Stadion, aber das Gebiet, in dem es liegt, heißt Heysel.
Als wir nach getaner Besichtigung den Weg zu den anderen Kugeln suchten, gab es keinen. Wir mussten uns also wieder anstellen um mit dem Aufzug nach unten gebracht zu werden. Das ging erheblich schneller, da dort oben nicht so viele Besucher gleichzeitig zugelassen sind. Wieder in der untersten Kugel angelangt, fanden wir bald eine Rolltreppe, die uns in die nächste Kugel brachte.
Im Inneren des Atomiums zeigt man in diesem Jahr logischerweise einen Rückblick auf die ursprüngliche Ausstellung von 1958. Da gibt es Technik von damals zu bestaunen, den alten Lageplan der Expo und selbstverständlich eine Menge Fotos von damals.

 

Aber um ganz ehrlich zu sein, der Besuch galt in erster Linie dem Gebäude selbst - das Interesse an der Retroaustellung war dann erst ziemlich weit hinten angereiht.


Copyright Bernhard Kauntz, Wolvertem 2008



Zurück zu oder zum von


12.8.2008 by webmaster@werbeka.com