Die Inselkirche in Bled


Als ob Bled nicht genug an Naturschönheiten zu bieten hätte, wartet man außerdem mit einer Insel im See auf. Sie ist nicht groß, man kan in fünf Minuten leicht alles umrunden, vorausgesetzt, dass man erst die relativ steilen Hänge emporgeklettert ist.

Dort oben gibt es eine Kirche, die der Insel eigentlich erst ihren Charakter gibt. Die Insel liegt im westlichen Teil des Sees. Ein guter Schwimmer könnte die etwa 400 Meter zur Insel hinausschwimmen. Aber das ist nicht nötig, denn man kann auch selbst ein Boot mieten und hinrudern.
Will man es noch einfacher haben, dann kann man auch ein Boot samt Ruderer mieten. Die Überfahrt dauert etwa eine Viertelstunde. Der Schiffer wartet dort eine halbe Stunde und bringt dann seine Kunden wieder zurück.

Eine halbe Stunde genügt vollkommen, denn die einzige Attraktion auf der Insel ist die Kirche, wenn man von der Aussicht absieht. Die heutige Kirche erhielt erst im 18. Jahrhundert ihr derzeitiges Aussehen. Ausgrabungen haben jedoch gezeigt, dass schon mindestens seit dem 9. Jahrhundert sakrale Gebäude auf der Insel standen, nämlich vier Kapellen. Vom 9. bis zum 11. Jahrhundert wurde die Insel auch als Friedhof verwendet. Die ältesten Funde zeigen außerdem, dass die Insel schon im 7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bewohnt war, weil man aus dieser Zeit Gebäudereste gefunden hat.
Die Kirche wurde im 15. Jahrhundert stark verändert, bekam ein neues Presbyterium (das ist der Raum, der dem Klerus vorbehalten ist, und den die Gemeinde nicht betreten durfte), einen neuen Altar und einen neuen Glockenturm. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche in barockem Stil umgebaut, wonach man auch drei neue Altäre einbaute. Der heutige Hochaltar stammt aus dem Jahr 1747.
Heute hat die Kirche fünf Altäre, zwei seitliche Altäre im Hauptschiff und je einen in den kurzen Querschiffen, wobei letztere der Himmelsmutter geweiht sind.

Eine besondere Attraktion der Inselkirche ist das Wunschglöckchen. Vor dem Hauptaltar hängt ein Seil herab, an dem man drei Mal ziehen soll, um das kleine Glöckchen im Turm klingen zu lassen. Während dieser Zeit hat man Gelegenheit, einen Wunsch zu äußern, der dann - hoffentlich - in Erfüllung geht.
Es sei auch noch der Kreuzweg erwähnt, der hier eigentlich kein Gang ist, sondern bei dem die Stationen ganz einfach aneinandergereiht sind. Sie bestehen außerdem aus - ziemlich großen - Ölgemälden, die die hintere Wand der Kirche bedecken. Das ist eine durchaus gute Lösung.

© Bernhard Kauntz, Wolvertem 2012



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