WARUM MATHLETICS?

Zugegebenerweise mussten wir vor ein paar zehntausend Jahren, zur Zeit der Jägerstämme, schnell laufen, hoch springen und weit werfen können. Daher verwundert es kaum, dass man begann, Wettkämpfe einzuführen, um zu sehen, wer der Beste war. Aber heute sind wir weit weg vom Bedarf des Werfen-Laufen-Springens.
Dank unseres Intellekts geht es uns heute so gut, dass wir in allen möglichen Trivialitäten Wettkämpfe veranstalten, sogar in Musik und Film ... Irgendwo unterwegs haben wir jedoch eine Stufe übersprungen, nämlich den intellektuellen Wettkampf. In dieser Sparte sind Schachturniere alles, was mir einfällt.
Aber warum soll man weniger Berühmtheit erlangen, wenn man eine Sprache gut beherrscht oder im Kopfrechnen schnell ist, als die, die weit springen oder schnell laufen oder sogar gut singen können? Wo bleiben die "MENTALISCHEN SPIELE", als Gegengewicht zu den Olympischen?
Um dieses Verhältnis ein wenig auszugleichen, ist Mathletics entstanden.


TRAINING UND RESULTAT

Die allermeisten von uns sind äußerst untrainiert, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Es ist sehr erstaunlich zu sehen, wie weit man mit regelmäßigem Training kommen kann. Deshalb gibt es das Trainingslager, von dem alle profitieren können. Dort bekommt man eine grobe Bewertung, die aussagt, wie man im Verhältnis zum Rest der Bevölkerung abschneidet. Natürlich wird diese Bewertung besser, wenn man schneller wird.
Die Wettkampfarena ist für die Elite da. Dort sind die Spitzenzeiten der einzelnen Bewerbe so abgestimmt, dass das bestmögliche Resultat dem Weltrekord in der entsprechenden Disziplin der Leichtathletik entspricht. Das bedeutet, dass man sehr viel Training braucht, um dorthin zu kommen. Bedenken Sie, wieviel ein Spitzensportler trainieren muss, um so weit zu kommen.
Das führt auch mit sich, dass die Highscoretabellen anfangs ziemlich leer sein werden. Andererseits ist der, der dort aufscheint, wirkliche Weltklasse. Das absolute Highscore ist also gleichzeitig der geltende Weltrekord in jeder entsprechenden Mathletics-Disziplin.
Noch etwas: ein alter Computer oder eine langsame Verbindung sind nur in sehr wenigen Fällen die wirkliche Ursache dafür, dass es nicht schnell genug geht ...


WIE KANN ICH SCHNELLER WERDEN?

Es dürfte jedem klar sein, dass man zwei verschiedene Dinge üben muss, um richtig schnell zu werden. Leute, die an Registrierkassen sitzen, haben anfangs einen Vorteil - sie beherrschen schon die numerische Tastatur ohne hinzusehen. Aber keine Bange, alle anderen, das erlernt man recht schnell. Man sollte gleich von Anfang an mit beiden Händen arbeiten. Die rechte Hand auf den Ziffern (die drei Reihen der Tastatur werden mit Zeige- Mittel und Ringfinger bedient) und die linke auf der Enter-Taste.

Dann muss man sich natürlich auch mit den Zahlen anfreunden. Man braucht ein Gefühl für komplettierende Ziffern. Im Beispiel 3 + 8 + 7 + 2 + 4 + 6 erechnet man die Summe viel schneller, wenn man sieht, dass 3+7, 4+6 sowie 8+2 je 10 sind. 3 x 10 = 30. Aber auch wenn man nur die neben einander stehenden 4+6 sieht und einmal 10 dazuzählt, ist man schon schneller, als wenn man beide einzeln rechnet.

Von vorne anfangen! Das ist die größte Missetat unserer Schulen, dass sie lehren, von hinten zu rechnen. 84 + 47 ergibt deshalb 80+40=120 sowie 4+7=11, also zusammen 131. Man braucht keine "Einser hochstellen", oder sonstigen Unfug machen, der alles nur verzögert. Das funktioniert auch bei mehreren Zahlen. In folgendem Beispiel stelle ich mir die Einerstelle außerdem als Dezimale vor und die Zehner als Einer, um die Zahlen kleiner (und daher einfacher) zu machen.
57 + 83 + 74 + 23 + 96 berechne ich also als 5+10(8+2)+7+9=31,0. Merken. Dann 7+3 (0,7+0,3) macht 32,0 - 4+6 ergibt 33,0 und ein Dreier zum Schluss sind 33,3 - also 333, wenn man das Dezimalkomma zurückschiebt. Ich weiß nicht warum das Dezimalrechnen schneller geht, vielleicht weil man nicht jedes Mal "hundert" denken muss?
Ich behaupte nicht, dass das die absolute beste Art ist, aber bei mir funktioniert sie gut. Jeder kann natürlich versuchen, seine eigene "beste Art" zu finden, um die Schnelligkeit zu steigern.

Auch eine Subtraktion kann man als Addition rechnen. Bei 48 - 23 spielt das vermutlich weniger Rolle, aber bei 85 - 37 sieht man, dass von 37 fast 50 auf 85 fehlen - nur zwei weniger, also 48. Damit ist die Aufgabe gelöst, ohne eigentlich zu rechnen. Vielleicht "sieht" man solche Dinge anfangs nicht so gut, aber mit ein bisschen Training kommen sie automatisch.

Das kleine Einmaleins muss man selbstverständlich fließend beherrschen, ohne auch nur eine Spur nachdenken zu müssen. Man muss ganz einfach wissen, dass 9x6 54 ist. Deshalb gibt es bei Multiplikationen auch kaum Vereinfachungen, außer, dass man auch hier von vorne rechnet.
36 x 24 ist also zuerst einmal 600 (30x20). Dann legt man 120 (20x6) dazu, ist 720. Dann nocheinmal 120 (4x30), ist 840, und schließlich 6x4, also insgesamt 864. (Nach einiger Übung weiß man auch, dass 36x20 720 ist, damit erspart man sich noch einen Schritt.)

Auch bei den Divisionen habe ich durch das Einmaleins große Hilfe.
282/6 gibt 4, weil 6 in 28 vier Mal enthalten ist. Aber dann weiß ich, dass - wenn eine Zahl mit 6 multipliziert wird und auf 2 endet (in 282), muss das eine 2 oder eine 7 sein. 2x6 wäre zu wenig, um auf 282 zu kommen (von den 240, die ich schon mit 6x4 errechnet habe), deshalb muss es 7x6 sein. Die Lösung ist 47, ohne allzuviel Rechnerei. Komisch? Schwierig? Die Antwort heißt Training ...


Ich sehe durchaus ein, dass all das ein wenig ungewohnt sein kann, meine Erklärungen sogar umständlich. Am Anfang kann es schwer sein, neu zu denken - und man erhält vielleicht sogar schlechtere Resultate, weil man sich auf das Neue konzentriert. Aber auf Sicht gewinnt jeder dadurch, da bin ich vollkommen überzeugt.
Und schließlich noch ein Tipp: nicht gleich mit allen Veränderungen auf einmal anfangen!

Alles Gute!
Bernhard Kauntz



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