Der Prešerenplatz in Ljubljana
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Das absolute Zentrum in Ljubljana ist ohne Zweifel der Prešerenplatz, zwischen der Franziskanerkirche und der Dreifachbrücke, die in die Altstadt führt. Benannt ist der Platz nach France Prešeren, dem slowenischen Nationaldichter. Er wurde im Jahr 1800 geboren, studierte Rechtswissenschaften in Wien und starb, nur 49 Jahre alt, in Krajn, das damals Krainburg hieß. Er schrieb vor allem Liebes- und Naturlyrik, mit "Poezije" (Poesien) als Hauptwerk. Der zu den Romantikern zählende Dichter schrieb auch Werke auf Deutsch. Ein Teil seines Gedichts "Zdravljica" ist heute der Text zur Nationalhymne Sloweniens. Natürlich hat er eine Statue auf "seinem eigenen" Platz.
Was diesen Platz aber zum erklärten Zentrum der Stadt macht, ist, dass hier alle möglichen Veranstaltungen stattfinden, von live Musik bis zum Basketballturnier. Im Schnellverfahren montiert man Sitzplätze - und wenn nötig, eine Bühne - und dann geht es los, ohne Eintritt. Logisch, dass es dann jede Menge Zuschauer gibt und dass der Platz dann auch viel Atmosphäre hat.
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Abgesehen davon trägt auch die Dreifachbrücke dazu bei, dass der Platz gut frequentiert wird, weil natürlich alle Touristen die Brücke sehen wollen. Sie führt über den Fluss Ljubljanica und breitet sich fächerförmig aus, von der Altstadt aus gesehen. Die Brücke hat aber alte Ahnen. Schon im Mittelalter führte hier eine Brücke über den Fluss, weil sich auf der Altstadtseite ein Eingangstor in der Stadtmauer befand. Schon 1280 wird die älteste Brücke erwähnt. Sie war aus Holz und brannte im 17. Jahrhundert ab, wurde aber mit einer neuen Holzbrücke ersetzt. 1842 baute man schließlich die erste Steinbrücke.
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Sie erhielt den offiziellen Namen Frančev most (Franzensbrücke), nach dem österreichischen Erzherzog Franz Karl, dem Vater von Kaiser Franz Joseph. Aber auch diese Brücke wurde zu klein, deshalb gab man dem großen, slowenischen Architekten, Jože Plečnik, den Auftrag, die Brücke zu erneuern. 1932 baute er daher auf beiden Seiten Fußgängerbrücken, die leicht abgewinkelt sind, während er die alte Brücke bestehen ließ. Dort fuhr bis 1958 sogar eine Straßenbahn. Heute sind alle drei Brücken Fußgängerzone. Plečnik ließ jedoch die Balustrade erneuern.
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Alle drei bekamen dieselben Baluster, sodass es aussehen soll, als seien die Brücken gleichzeitig erbaut worden. Es gibt insgesamt 642 davon. Sie sind aus Zement gegossen und mit der Hand abgeschliffen worden. Man sagt, dass sogar gewöhnliche Einwohner von Ljubljana dabei mithalfen.
Auf dem Bild links ist auch das Philippshaus zu sehen, das in der Altstadt liegt. Zusammen mit dem gegenüber liegenden Kresija-Haus markiert es den Platz für das alte Stadttor. Die beiden Häuser wurden 1898 errichtet, nach dem Erdbeben, das drei Jahre früher Ljubljana erschüttert hatte.
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Auf der anderen Seite der Brücke, wo sich die moderne Stadt befindet, liegt die Franziskanerkirche. Sie wird so genannt, weil ein Franziskanerkloster daran anschließt, aber ihr eigentlicher Name ist Maria-Verkündigung-Kirche. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut und bildet zusammen mit der Dreifachbrücke ein Wahrzeichen Ljubljanas. Beim Erdbeben von 1895 wurden auch in ihr viele Fresken zerstört, die von dem impressionistischen Maler Matej Sternen dann neu gestaltet wurden.
© Bernhard Kauntz, Wolvertem 2012
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