Die Pfarrkirche von Calella


Calella ist ein Fischerdorf, etwa 50 Kilometer nördlich von Barcelona. Hier gründete man im Jahr 1528 eine Pfarrei und begann mit dem Bau einer Kirche, die 1564 der Jungfrau Maria und dem heiligen Nikolaus geweiht wurde. 1747 wurde mit dem heutigen Bau begonnen und zur nächsten Jahrhundertwende stand die neue Kirche fertig. Heute ist sie nahezu leer, weil sie 1936 im Bürgerkrieg in Brand gesteckt wurde. Rechts unten ein Modell der Kirche nach dem Brand.
Der Altar besteht aus einem kleinen Tischchen über dem eine große, stilisierte Dornenkrone hängt. Es gibt keine Kanzel - für Predigten muss ein einfaches Lesepult genügen.
Man vermag sich gar nicht vorzustellen, welche Kulturwerte in diversen Kriegen und Revolutionen verloren gegangen sind und immer noch verloren gehen. Wie viele Bücher, Gebäude, Gemälde, Kunstwerke und andere Schätze sind irgendwelcher Ideologie geopfert worden, egal ob dies in der Antike geschah, während der Französischen Revolution oder heute durch Bomben oder IS! Und das alles außerdem ziemlich oft im Namen Gottes!
Im kurzen Querschiff gibt es rechts den heiligen Christoph (Josep Espelta 1962), den Patron der Autofahrer - und gegenüber (im Bild) "die verherrlichte Jungfrau Maria" aus dem Jahr 1952 von Nolasc Valls.
Das Langschiff ist 49 Meter lang und wird von Seitenkapellen flankiert, die jedoch durch Rundbögen miteinander verbunden sind. Daher entsteht in diesen Kapellen der Eindruck einer Dreischiffigkeit. In diesen gibt es auch einzelne Ausschmückungen, die alle nach 1936 entstanden sind.
Eine der schönsten ist der Marienaltar in der Kapelle gleich rechts vom Eingang. Das Bild wurde 1957 von Jaume Martorell erschaffen und huldigt "unserer lieben Frau zu Fatima". In der übernächsten Kapelle finden wir die heilige Lucia, 1947 von Josephs M. Brull erschaffen und vom Textilbetrieb in Calella gestiftet. Ein weiteres Marienabbild, "die Mutter des allerheiligsten Herzens" stammt aus 1954.
Der Turm der Kirche, in dem auch die Glocke hängt, ist 42 Meter hoch. Das einfache Kirchentor wird von den Köpfen der zwölf Apostel umgeben. Sie wurden von Johannes von Tours schon im Jahr 1580 gemeißelt. Über dem Tor steht ein Bild des heiligen Nikolaus, das allerdings neueren Datums ist, nämlich von 1974.


© Bernhard Kauntz, Västerås 2015




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