DAS PRINZENKASTELL IN GRIMBERGEN


Die Ruine des Prinzenkastells in Grimbergen schaut auf eine lange Geschichte zurück, die sich zwar nicht mehr vollständig rekonstruieren lässt, aber ich werde immerhin einen Versuch machen. Im Jahr 1159 wurde die hölzerne Befestigung der Herren von Grimbergen niedergebrannt. Dann gehen schon die Ansichten auseinander. Ob die erste steinerne Befestigung aus dem 13. oder 14. Jhd ist, kommt darauf an, welchen Quellen man glauben soll. Vielleicht ist es aber gar nicht so wichtig, denn um 1500 wird das heutige Kastell gebaut.


Anfang des 17. Jhd wird es dann von Jacques van Bergen-Glymes renoviert und als Filips Frans van Bergen im Jahr 1686 Prinz von Grimbergen wird, bekommt die Burg ihren heutigen Namen. Filips Frans ist nicht irgendwer - er ist ein Vertrauter der spanischen Habsburger, er wurde Gouverneur von Bergen-op-Zoom und Oberlandvogt vom Hennegau, sowie im Jahr 1695 Gouverneur von Brüssel. Das Prinzengut umfasste den Park, den es heute noch gibt, Wälder und das Bauerngut Guldendal, wo sich die Vorräte und die Pferdeställe des Prinzen befanden.
Sein Grabmonument ist heute im Chor der Sint-Servaasbasilika in Grimbergen zu sehen.

1757 erwarb die Familie Mérode das Kastell und behielt es bis 1959, da die Gemeinde Grimbergen es aufkaufte. Im Zweiten Weltkrieg war die Festung aber in deutschem Besitz und als man sich im Jahr 1944 zurückzog wurde sie von den Soldaten in Brand gesteckt. Seit den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts restauriert man die Ruine, um sie zu einem Teil des Museums für alte Techniken zu machen.

Eine Zeichnung der Burg aus den Zeiten von Prinz Filips Frans
Ein Foto des Kastells auf dem Jahr 1905

Der frühere Burggraben dient heute als Teich in dem sich Enten und Schwäne tummeln, aber er trägt auch ohne Zweifel dazu bei, die Stimmung aus früheren Jahrhunderten wieder zu erschaffen.

Grimbergen ist heute eine relativ kleine Gemeinde, ein paar Kilometer nördlich von Brüssel, die zu Zeiten von Filips Frans jedoch viel größeres Ansehen besass.


© Bernhard Kauntz, Wolvertem 2008




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last update: 27.3.2008 by webmaster@werbeka.com