WIR STELLEN VÄSTERÅS VOR

SUSANA SALVADOR


- Erzählen Sie ein wenig über sich selbst:
Ich bin in Västerås geboren und auch da aufgewachsen, aber jetzt bin ich bald unterwegs nach Spanien, um dort meine Sprachwissenschaftsstudien abzuschließen.

- Sie haben, vom Namen her zu schließen, auch spanische Vorfahren?
Ja, meine Mutter ist von dort. Ich bin ziemlich oft in Spanien gewesen, in den Ferien, und ich habe auch eine Zeit lang allein dort gewohnt.

- Was gefällt Ihnen in Västerås am besten?
Der Sommer. Draußen im Gras sitzen zu können - aber das gilt ja allen schwedischen Orten. Aber ich schätze das Grüne, nachdem ich gesehen habe, wie trocken es in Spanien ist. Djäkneberget ist schön - dort hat man in den hellen Sommernächten schon ein paar Biere getrunken....
Ich glaube, daß es in Västerås leicht ist, Kinder zu haben. Es ist ruhiger als in einer Großstadt, nicht so viel Streß. Es gibt viele Radfahrwege, man kommt leicht voran, man kan die Kinder auf dem Fahrrad sitzen haben, man braucht keine U-Bahn...

- Was ist in Västerås nicht gut?
Die Kleinstadtmentalität. Wenn man den Leuten zuhört, wie sie miteinander reden, nicht zuletzt über andere, das grenzt manchmal an Demütigung. Daß es in der Stadt am Abend leer wird, ist auch nicht gut. Die Devise lautet: "arbeiten und dann nach Hause". Um fünf, halb sechs ist es im Zentrum schon leer. Außerdem ist das kulturelle Angebot zu schmal, im Kino werden z.B. immer nur die gleichen, alten Hollywoodfilme gezeigt, es gibt keine Alternativen.

- Welchen Rat würden Sie einem Touristen geben, der nach Västerås kommt?
Was man sich ansehen soll? Oh, das weiß ich nicht. Ich selbst lerne eine Stadt am liebsten dadurch kennen, daß ich in ihr spazierengehe, sie selbst entdecke. Aber: das Schloß, der Hafen, Djäkneberget... Die Bibliothek ist sehr gut. Es gibt auch kleine Galerien, aber das ist ja nicht nur für Västerås typisch. Wenn man ein Auto hat, kann man zum Schloß Tidö hinausfahren.

- Was gibt es sonst noch über Västerås zu sagen?
Der differenzierte Fahrpreis im Bus ist dumm. Man weiß nie, wieviel es nun kostet. Man sollte lieber die Autos aus dem Stadtverkehr ausschließen und die Tarife senken. An einigen Haltestellen in der Stadt hat man die Nummern der Busse, die dort verkehren, weggenommen. Für jemand, der sich nicht auskennt, ist das nicht gut. Man sollte lieber an den Haltestellen Wärmeaggregate in die Sitzbänke einlegen, wie in Luleå, sodaß man sie auch im Winter verwenden kann.

- Warum soll man in Västerås wohnen?
Naja, ich will ja weg von hier. Mir sagt die engstirnige Mentalität nicht zu. Aber ich habe ja meine Eltern hier...



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last update: 16.12.1997 by webmaster@werbeka.com