GESCHICHTE UND GESCHICHTEN AUS DEM 18. JAHRHUNDERT
Wen interessiert es eigentlich, was vor bald 300 Jahren geschehen ist? Ist das nicht reine Zeitverschwendung, in so lang vergangenem Geschehen zu stöbern? Gibt es irgendeinen Grund, diese alten Geschichten wieder aufzuwärmen und in dem Gehaben der Herrscherhäuser zu schwelgen? Nun - auch in unserer Zeit ist die Geschichte aktuell. Machen nicht die Juden Ansprüche auf Entgeltung der Verluste, die sie vor 70 und mehr Jahren erlitten haben? Sind nicht die Serben gegen eine Lösung des Kosovo, weil es vor 700 Jahren ihr Stammland war? Ist nicht Israel aus dem Boden gestampft worden, auf Grund einer zweitausend Jahre alten Geschichte? Vielleicht sähe die Welt anders aus, wenn wir uns genauer mit der Geschichte befassen würden? Ist es nicht sprachgeschichtlich interessant, die alten Schriften zu lesen, um zu sehen, welche Veränderungen inzwischen geschehen sind? Ist die schlechte Orthographie (am Internet) wirklich so schlecht, im Vergleich zu früheren Zeiten? Ist es nicht so, dass die Sieger Geschichte schreiben? Wäre es dann nicht wert, einen Blick auf die andere Seite zu werfen, um zu sehen, wie es dort ausgesehen hat? Vielleicht könnten wir ein mehr nuanciertes Bild bekommen, wenn wir nicht nur die offiziellen Geschichtsbücher lesen? Sind große Männer und Frauen es nicht wert, sich ihrer zu erinnern? Sicher, ich gebe zu, dass es mindestens ebenso interessant wäre, zu erfahren wie die einfachen Menschen gelebt haben, nicht nur der Adel und die Königshäuser - aber hier ist eben die Überlieferung einseitig, und wir müssen sehen, was wir daraus machen können. Letztendlich: ist es nicht eine Genugtuung für die eigene Allgemeinbildung, ein wenig mehr über die Verhältnisse unserer Vorfahren zu lernen? Deshalb habe ich mich entschlossen, einige Artikel zu schreiben, die von Ereignissen handeln, die etwa 300 Jahre alt sind ... Es gibt außer den obigen Punkten noch zwei Gründe, warum mein Interesse erwacht ist. Erstens sind im 18. Jhd. schon einige Zeitungen online abrufbar - es kann daher interessant sein, zu erfahren wie man die Geschehnisse damals erlebt hat. Zweitens nennt die Geschichte Friedrich II von Preußen "Friedrich den Großen". Meiner Ansicht nach verdient er eher den Beinamen "Friedrich der große Schweinehund". Warum? Das erfahren Sie im Lauf der Artikelserie. Was die Schule (wenigstens als ich sie besuchte) ganz falsch machte, war, die Schüler auf Jahreszahlen zu prüfen. Es ist nämlich nicht so wichtig, wann etwas geschah, sondern warum, aus welchem Anlass es sich so entwickelte. Natürlich komme ich auch nicht umhin, Jahreszahlen anzugeben, aber ich werde versuchen, den Schwerpunkt auf die Hintergründe der Ereignisse zu legen. Nur so kann Geschichte "verstanden" werden. Das soll keine wissenschaftliche Abhandlung sein. Ich behaupte nicht, dass meine Worte die ultimative Wahrheit darstellen - natürlich sind meine Ansichten auch gefärbt, so wie die Quellen, die ich zum Geschehen finde. Aber vielleicht tragen sie dazu bei, die Geschichte ein bisschen weniger einfärbig zu gestalten. Außerdem werde ich mich bemühen, schwierige Ausdrücke so zu erklären, dass auch ein Laie sie versteht. Und damit wünsche ich Ihnen viel Vergnügen!
15.1.2010 by webmaster@werbeka.com |