Wenn man von Bad Ischl nach Ebensee fährt, sieht man nach der halben Strecke, knapp nach Mitterweißenbach, linker Hand ein Gasthaus. Das ist der Hecka-Wirt.

Schon vor dem Eingang sehen wir einen Reisebus, wissen aber nicht, dass das ein Glücksfall ist. Im gutbesetzten Gastgarten aber sitzt die Reisegruppe und "der Franz" unterhält mit Hilfe von Harmonika und ein paar guten Witzen. Er macht das auf Bestellung, wenn ein Bus seine Ankunft voranmeldet. So bekommen auch wir den letzten Teil der Vorstellung mit und genießen unser Essen mit viel Schmunzeln dazu.

Als der Bus wieder weiterfährt, stellt sich heraus, dass "der Franz" auch der Chef des Etablissements ist. Er kommt nämlich zum Tisch, um zu fragen, ob es geschmeckt hat. Wir sind gerade mitten in einer Diskussion über die verschiedenen Dialekte in Österreich - als Wiener kostet es ein bisserl Gewöhnung, statt einem Krügerl eine Halbe zu bestellen - und wir ziehen den Wirt gleich mit in die Debatte.

Ich lerne dabei, dass sieben statt dem gewohnten "siwane" hier "sime" heißt und dass man die Uhrzeit zwar mit "Dreiviertel Acht" angibt, aber völlig unlogischerweise nicht "Viertel Acht" sagt, sondern das bundesdeutsche "Viertel nach Sieben" verwendet.

Ein Wort gibt das andere, wir kommen ins Detail und vergleichen die Dialekte im Salzkammergut. Auch hier gibt es Unterschiede, nicht zuletzt in Gosau, wo die lokale Färbung noch ein gutes Stück weitergeht. Und "der Franz" erzählt uns folgende Episode.

"Bei uns fand einmal ein Polterabend statt. Ein Gosinger wollte am nächsten Tag heiraten. Bei solchen Gelegenheiten kann es ja machmal auch recht wild zugehen. So wollte man den Ehemann in spe mit einem Seil an einen Sessel binden. Im Laufe des Geschehnisses rief der geplagte Bursch mehrmals 'Mei Nugai, mei Nugai'. Nachdem ihn aber keiner verstand, musste er zur Hochzeit in Gips erscheinen - man hatte ihm im Tumult den kleinen Finger gebrochen."