WIR STELLEN VÄSTERÅS VOR

SATU KRUSE


- Sind Sie in Västerås geboren?
Nein, ich bin in Virsbo aufgewachsen, einem kleinen Ort etwa 40 km nördlich von Västerås. Dort lebte ich bis ich 21 war. Nach Västerås kam ich vor 9 Jahren, daran war die Liebe schuld und auch, daß ich hier eine Arbeit bekam. Västerås ist in meiner ganzen Jugendzeit "die Stadt" gewesen, die eine gewisse Verlockung ausgeübt hat, wohin man kommen wollte. Inzwischen habe ich hier meine Wurzeln geschlagen, habe meinen Bekanntenkreis hier, was mehr ein Gefühl von "zu Hause" gibt als die Stadt an sich.

- Ist es gut, in Västerås zu wohnen?
Ja, meiner Meinung nach schon. Es wird ja als ziemlich große Stadt angesehen, was bedeutet, daß das meiste, was man brauchen kann, hier zu finden ist. Trotzdem fühlt man sich nicht wie in einer Großstadt, man kommt schnell überall hin.
Es ist auch eine Stadt mit vielen Radfahrwegen, es ist gut daß man Bewegung fördert. Außerdem ist es gut, daß man umweltfreundllich denkt, weil man das Auto ja daheim lassen kann.
Västerås hat auch eine günstige Lage, weil es in einem Halbkreis um den Mälarsee liegt. Für Leute, die an Booten Interesse haben, muß das ein wichtiges Argument sein. Auch sonst gibt es gute Verbindungen, wenngleich ich finde, daß die Luftfahrt zuwenig ausgenützt wird, wenn wir schon einen eigenen Flugplatz haben. Aber die Eisenbahn ist recht gut und es ist leicht, zu den kleineren Gemeinden im Umkreis zu kommen. Da gibt es ausgzeichnete Verbindungen, z.B. nach Hallstahammar.

- Was ist an Västerås nicht gut?
Ich weiß nicht... Vielleicht daß man die Buslinie zum Flugplatz eingezogen hat, das macht wohl keinen guten Eindruck auf Besucher. Und es wird schwer für die, die wegfahren, denn man muß ja das Auto dort abstellen, oder hingeführt werden - oder natürlich mit dem Taxi hinfahren. Aber ich glaube es wird dazu führen, daß die Kapazität noch schlechter ausgenützt wird. Andererseits verstehe ich ja, daß auch die Busse nach Rentabilität bewertet werden und die Anzahl der Passagiere war ja nicht so groß...
Die City ist vielleicht ein wenig grau und langweilig von all dem Beton, dort könnte man das Stadtbild schöner gestalten. Schade, daß nicht mehr von den alten Holzhäusern bewahrt sind, außer der Svartån entlang. Aber die muß man bewahren! Es ist wichtig, daß die erhalten bleiben!

- Was würden Sie Bekannten zeigen, die hierherkommen?
Die Altstadt hinter der Kirche, Kyrkbacken. Wir würden vielleicht entlang der Svartån einen Spaziergang machen und dann ins Vallby Freilichtmuseum hineinschauen.
Västerås ist ein gutes Ziel für Touristen, weil es gleich außerhalb der Stadt auch noch viele Sehenswürdigkeiten gibt, wie die Schlösser Engsö und Tidö. Aber es kommt auch darauf an, wie man hinkommen kann...
Die Nähe zum Mälarsee ist ideal, es ist ein Vorteil mit einem Boot zu den kleinen Inseln hinausfahren zu können, aber auch Björnön, das man mit dem Bus erreichen kann, ist ein nettes Freizeitgebiet.
Dann haben wir Skultuna und die dortige Messingfabrik, die man sich ansehen kann. Und einkaufen, was doch für Touristen immer interessant ist, kann man im Multicenter, wo alles unter einem Dach ist, und in all den anderen Geschäften im Zentrum.

- Ist das gut, daß alles im Zentrum liegt?
Nein, aber das meinte ich nicht. Man braucht sich nur das Bezirkszentrum ansehen, dort wo ich wohne. Dort gibt es sowohl Bank wie Post, eine Bibliothek, eine Apotheke und ein medizinisches Behandlungszentrum, einen Supermarkt und ein Restaurant. Das ist doch alles, was man erwarten kann und was man im Alltag braucht. Außerdem gibt es genügend Parkplätze dort.

- Was meinen Sie zur kulturellen Szene in der Stadt?
Auf dem Gebiet bin ich selbst nicht so aktiv, so für mich ist es ausreichend. Wir haben ja das Regionstheater und ein paar kleinere Theater, es gibt ziemlich viel Musik, Konzerte an verschiedenen Stellen und Ausstellungen in Galerien. Es gibt also ein wenig Angebot. Daß man nicht erwarten kann, die größten Vorstellungen des Landes hier in Västerås sehen zu können, ist logisch, aber es ist ja nicht so weit nach Stockholm.

- Es gefällt Ihnen also, in Västerås zu wohnen?
Ja, unbedingt.



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last update: 28.12.1997 by webmaster@werbeka.com