![]() GESCHICHTE UND GESCHICHTEN AUS DEM 18. JAHRHUNDERT
und der versuchte Reichsputsch in Schweden
Nachdem ihr Gatte König geworden war, versuchte Louise Ulrike mit Intrigen und Bestechung die Macht des Königs zu stärken - auf Kosten der Stände. Es ist belegt, dass sie selbst schrieb: "Lagen är så egendomlig, att man icke vågar häkta någon på blotta misstanken utan övriga bevis, vilket är mer till förmån för de enskildes säkerhet än till rikets." Das bedeutet: "Das Gesetz (in Schweden) ist so merkwürdig, dass man es nicht wagt, jemand auf bloßen Verdacht hin zu verhaften, ohne sonstige Beweise, was die Sicherheit des Einzelnen mehr fördert, als die des Reiches." 1756 verpfändete sie einen Teil der Kronjuwelen, um einen Putsch finanzieren zu können. Sergeant Johan Puke, der später unter den Hingerichteten war, brachte die Juwelen nach Preußen. Eine Hofdame der Königin, Ulrika Strömfeldt, merkte jedoch, dass ein Teil der Kronjuwelen fehlte und schlug Alarm. Die Königin selbst kam mit einer strengen Ermahnung davon, während 8 Gefolgsleute hingerichtet wurden. Der Erzbischof gab ihr sowohl mündlich als auch schriftlich zu verstehen, dass "hon förgätit sin plikt mot Gud, sin gemål och Sveriges Rike och att hon bar skulden för de nyligen avlivades blod" - auf Deutsch: "sie Gott, ihrem Gemahl und dem Reich Schweden gegenüber ihre Pflicht vergessen hatte, und dass das Blut der eben Hingerichteten sie schuldig sprach". Diesen, unter anderen Graf Erik Brahe, Baron Gustaf Jacob Horn und Carl "Ernst" Angel, der im Suff Teile des Plans verraten hatte, wurde keine Ermahnung gegönnt, sondern sie wurden geköpft. Viele andere wurden des Landes verwiesen, oder ausgepeitscht, etc. Nach dem Tod ihres Gatten plante Louise Ulrike, zusammen mit ihrem Sohn Gustaf die Regierung zu führen, aber Gustaf machte ihr klar, dass er allein dazu fähig sei. Louise Ulrike machte Zeit ihres Lebens Schulden und schämte sich auch nicht, ihren eigenen Sohn zu denunzieren. Sie starb, - eine vergrämte, alte Frau ohne jeglichen Einfluss - im Jahr 1782.
15.6.2011 by webmaster@werbeka.com |