Personalien:
"Tatsachen": Ursprünglich Vegetationsgott, wurde er mit der Zeit immer mehr der Gott des Weines und damit auch der Gott der unkontrollierten Gefühle. Schon im 13. Jh. v. Chr. wird sein Name auf einer Linear B-Tafel in Pylos erwähnt. Sein Attribut ist das Phallossymbol, aber auch die Feige, der Granatapfel, die Weinrebe und der Efeu gehören zu ihm. Sein römischer Name ist Bacchus. Nachdem auch er einer der vielen "außerehelichen" Kinder von Zeus war, trug die eifersüchtige Hera den Titanen auf, Dionysos zu töten. Sie zerstückelten ihn und kochten ihn, aber er wurde von seiner Großmutter Rhea gerettet, die ihm wieder das Leben schenkte. Später ging Dionysos in den Tartaros hinunter und befreite seine tote Mutter, die Hera auch auf dem Gewissen hatte - wenngleich auch indirekt. Semele wurde dann unter den Göttern aufgenommen. Der Kult des Dionysos hatte wahrscheinlich seinen Ursprung in Thrakien, aber er kam auch von Phrygien nach Griechenland. Die größte Verbreitung hatte er in Böotien und Attika; vor allem Frauen schätzten die ekstatischen Orgien des Kults. Die Mänaden waren Frauen, die Dionysos auf seinen Reisen begleiteten und die so sehr in Ekstase waren, daß sie wilde Tiere zerrissen und roh aßen. Aber auch Menschen fielen ihnen zum Opfer. Im 6. Jh. v. Chr. bekam der Dionysoskult an vielen Orten offiziellen Status, vielleicht vor allem um die abscheulichsten Exzesse zu unterbinden. Mythos: Es gibt viele Mythen um Dionysos, auf Grund seiner Beliebtheit auch viele jüngeren Datums. Einer davon erzählt von der Reise des Gottes zur Insel Naxos, da die Matrosen auf die Idee kamen, ihn als Sklaven verkaufen zu wollen. Da verwandelte Dionysos den Mast zum Weinstock, die Ruder zu Schlangen, ließ überall auf dem Schiff Efeu wachsen und machte sich selbst zum Löwen. Als die erschrockenen Matrosen ins Meer sprangen, wurden sie zu Delphinen. © Bernhard Kauntz, Västerås 1998 Zurück zu , oder zur |