Personalien:
"Tatsachen": Persephone war eine vor-olympische Göttin, die anfangs nur als Kore (Mädchen) bezeichnet wurde. Ihr römischer Name ist Proserpina. Gegen ihren Willen wird sie von Hades entführt und auf diese Art auch Herrscherin in der Unterwelt und Göttin des Totenreiches. Manchmal wird sie auch als Göttin der Fruchtbarkeit dargestellt, aber das dürfte auf eine Vermischung mit Demeter zurückzuführen sein, zu der der Mythos in naher Verbindung steht. Aphrodite gab Persephone den neugeborenen Adonis in Pflege, aber Persephone weigerte sich später, ihn zurückzugeben, weil sie sich in ihn verliebt hatte. Durch die Vermittlung von Zeus durfte Adonis mit beiden je einen Teil des Jahres verbringen. Mythos: Die junge Persephone pflückt Blumen auf einer Wiese, als Hades des Weges kommt, sich augenblicklich in sie verliebt und sie mit sich in die Unterwelt führt. Die Najade Cyane, die in ihrer Gesellschaft ist, versucht, sich gegen die Entführung zu erheben, ist aber gegen den Gott machtlos. Aus Schmerz löst sie sich in ihren eigenen Tränen auf und wird so zu einer Quelle, in welcher Demeter, Persephones Mutter, den Gürtel ihrer Tochter findet. Als Demeter schließlich die Wahrheit erfährt, bewegt sie Zeus, Persephones Rückkehr ans Tageslicht zu bewilligen. Dies geschieht jedoch unter der Voraussetzung, daß sie aus der Unterwelt nichts mitnimmt. Es sieht aus, als ob alles gut gehen würde, Persephone schreitet schon über die Eleusischen Felder, als Askalaphos, einer von Hades Spionen, mitteilt, daß Persephone in der Unterwelt einen Granatapfel gegessen hat, und daher ein paar Kerne im Körper trägt. Damit fällt die Willkür, die Zeus gesetzt hatte. Aber er wird nochmals zu einem Kompromiß überredet - Persephone muß zwar einen Teil des Jahres im Totenreich verbringen, darf aber den Rest der Zeit auf der Erde leben. © Bernhard Kauntz, Västerås 1998 Zurück zu oder zur |